Steuerbildung am Samstag

Ein Info-Brief für Unternehmer & Immobilien-Investoren zu Steuergestaltung, Vermögensaufbau und Minimalimus.

Als Unternehmer aus Steuern Vermögen schaffen: Vier funktionierende Konzepte

Feb 09, 2024

Lesezeit: 7 Minuten

Für wen: Unternehmer, Investoren

 

Vermögen als Unternehmer aufzubauen scheint so schwer und undurchsichtig. Wie soll es möglich sein bei all den täglichen Aufgaben, die uns erdrücken, einen klaren Gedanken zu fassen und wirklichen Wohlstand zu schaffen? Und wie soll das ganze funktionieren, ohne dass das Finanzamt einem sein unter Blut, Schweiß und Tränen geschaffenes Einkommen in Raten abnimmt.

Viele Seminaranbieter, Steuerberater, Rechtsanwälte und Unternehmensberater verlangen für das Wissen, die Konzepte und die Strategien, wie man als Unternehmer aus Steuern Vermögen schaffen kann mehr als 20.000 Euro aufwärts. 

Ich möchte dir die wesentlichen Konzepte aber in den nächsten Zeilen erklären. Kostenlos. Im Anschluss kannst du zielgerichtet Informationen suchen, die dich weiterbringen.

Die wesentlichen Konzepte kommen auf vier Wege zurück. Das sind:

  1. Das Unternehmen als optimiertes Asset
  2. Die Einbindung von Immobilien in eine Konzernstruktur
  3. Die Investition in steueroptimierte Wertpapiere als Unternehmer
  4. „Ignorance-Debt“ und die Maximierung von Humankapital

 

Verschwenden wir keine Zeit und steigen ein.

 

Konzept 1: Das Unternehmen als (steuer-)optimiertes Asset

Das Asset Nr. 1 ist unser Unternehmen. Die meisten Betriebe funktionieren zwar und bringen konstant Geld ein, sie sind aber nicht viel mehr als ein Job für den Unternehmer. Der Unternehmer ist der primäre Vermögenswert. Ohne ihn funktioniert nichts. 

Unternehmen, die hingegen mehr als 250.000 Euro an Gewinn pro Jahr produzieren, haben zu 99 % zwei Dinge gemeinsam:

  • Funktionierende und dokumentierte oder automatisierte Prozesse in allen Bereichen,
  • die von mindestens vier fachlich gebildeten Mitarbeitern gepflegt und umgesetzt werden.

Ein Unternehmen existiert faktisch nicht ohne definierte Abläufe und Systeme, die gewährleisten, dass das Unternehmen beständig Kunden gewinnt und diesen Kunden Mehrwert schafft. Nur wenn diese Systeme in Software oder Text dokumentiert sind, können sie von austauschbaren Arbeitnehmern bedient und umgesetzt werden.

Im Gegenzug haben Unternehmer mit einem Gewinn von weniger als 250.000 Euro pro Jahr ebenfalls zwei Dinge gemeinsam:

  • Sie sind hochgradig abhängig von den Launen und Fähigkeiten der Mitarbeiter und dem konstanten Arbeitseinsatz des Unternehmers. 
  • Es gibt quasi kein System und keine Assets außer den Mitarbeitern im Unternehmen, durch die beständig Einkommen generiert wird.

Fällt der Unternehmer oder ein tragender Mitarbeiter aus, bricht der Gewinn massiv ein.

Wer in wenigen Jahren signifikantes Vermögen aufbauen will, muss ein Unternehmen schaffen, das ein enormes Einkommen produziert. Große Vermögen in kurzer Zeit werden nur durch hohe Einkommen geschaffen. Dafür müssen neben einem System, das das Unternehmen unabhängig vom Unternehmer trägt, zwei Voraussetzungen erfüllt sein:

  • die Umsätze müssen losgelöst vom eigenen Zeiteinsatz erwirtschaftbar sein und
  • das Geschäftsmodell muss skalierbar sein.

Unternehmen, die die Zeit ihrer Mitarbeiter gegen ein Stundenhonorar verkaufen, sind bei ihren Umsätzen gedeckelt auf die Stunden ihrer Mitarbeiter und damit hochgradig abhängig von der Größe und Leistungsfähigkeit des Teams. 

Ein Geschäftsmodell, das von der Beschaffenheit des Produktes oder Dienstleistung her gedeckelt ist auf eine geringe Anzahl von Kunden pro Jahr, tut sich ebenfalls schwer einen hohen Gewinn zu produzieren.

Sowohl die Lösung der Wertschöpfung von der eigenen Zeit, sowie die Skalierbarkeit, ermöglichen überhaupt erst einen sehr hohen Gewinn über 500.000 Euro pro Jahr.

Wenn man es schafft so ein systematisiertes Geschäftsmodell zu entwickeln, gilt es zudem die Kosten, und damit als größten Ausgabenposten die Steuerbelastung, zu reduzieren. 

Das funktioniert am sinnvollsten über die Nutzung der richtigen Gesellschaftsstruktur. Das klassische und einfachste Werkzeug ist eine GmbH, über die man die Steuerlast auf 30 % deckelt. Das ganze kombiniert man mit der optimalen Höhe an Einkommen, das über ein Geschäftsführergehalt in den eigenen Privatbereich fließt und dort die Steuerlast auf maximal 30 % deckelt. Ein Video von mir, wie du das umsetzen, findest du hier.

Je höher der Gewinn, desto eher macht es Sinn auch Rechtsformen wie eine Familienstiftung einzubinden, in die z.B. über atypisch stille Gesellschaften Gewinn aus der GmbH abgezweigt wird und dort dann nur 15,825 % an Steuern unterliegt.

Kostenreduzierung umfasst aber nicht nur die Steuern, sondern alle Kosten, die nicht zu mehr Einkommen führen.

Relevant ist dafür hauptsächlich der eigene Luxuskonsum. Weder teure Autos noch Luxus-Uhren oder übergroße Häuser, die man für sich nutzt, bringen dein Unternehmen voran. Also lass sie weg. Dein Geld zum Fenster herauswerfen, kannst du sorgenfrei tun, wenn du reich bist. Bist du das jetzt schon? Zeigt deine Vermögensbilanz ein Nettovermögen von mehr als fünf Millionen Euro? Wenn ja, viel Spaß mit dem neuen Porsche und dem 1.000.000 Euro – Haus . Wenn nein, dann macht es wahrscheinlich Sinn deine Konsumkosten zu reduzieren und deinen Fokus auf das Bauen von einem systematisierten Unternehmen zu legen.

 

Konzept 2: Die Einbindung von Immobilien in eine Konzernstruktur

Immobilien haben drei immense Vorteil:

  • Mit ihnen kannst du Geld verdienen, ohne dass du arbeitest.
  • Sie sind hochgradig steuerbegünstigt.
  • Mit ihnen kannst du unabhängig vom Unternehmen Vermögen aufbauen und damit dein Einkommen diversifizieren.

Über die Hebelung durch Fremdkapital, kaufst du große Vermögenswerte, die über eine Vermietung Einkommen produzieren. Gleichzeitig profitierst du davon, dass je nach Baujahr und Nutzung 2 %, 2,5 % oder 3 % der Kaufkosten des Gebäudes steuermindernd geltend gemacht werden können. Und das obwohl du vielleicht nur mit einigen tausend Euro an eigenem Geld investiert bist. Damit schaffst du steuerfrei beständig Vermögen, das nur in ganz geringem Umfang von deiner Zeit abhängig ist.

Gleichzeitig reduzierst du die Abhängigkeit deines Wohlstands von deinem Unternehmen, da du Assets kaufst, die unabhängig von deinem Betrieb arbeiten.

Wenn du nun die Immobilien noch clever in den weiteren Unternehmensverbund integrierst, boostest du deinen Vermögensaufbau und kommst schneller zum Ziel. Am sinnvollsten machst du das entweder über eine Immobilien-GmbH, die in einer Holdingkonstruktion deines Unternehmens integriert ist oder über eine separate Familienstiftung. 

In beiden Varianten werden die Immobilien-Gewinne nur mit 15,825 % besteuert.

Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt. Die Immo-GmbH ist günstiger und einfacher aufzusetzen, aber du kannst deine Immobilien nicht steuerfrei nach 10 Jahren verkaufen, sondern nur die Verkaufsgewinne steuerfrei in Immobilien reinvestieren. 

Die Familienstiftung ist komplexer und braucht einen sehr langen Anlagehorizont, weil die Entscheidung der Gründung unumkehrbar ist. Dafür macht sie weniger steuerrechtliche Probleme und du kannst dort die Immobilien nach 10 Jahren auch steuerfrei verkaufen.

Aber egal für was du dich entscheidest: Beide Konstrukte werden im besten Fall deine eigene Bank, in die du Einkommen steuerbegünstigt umlenkst und über die du steueroptimal reinvestierst.

Kombinierst du das Ganze mit Immobilien, die du im Betrieb nutzt, kannst du im Unternehmen konstant 30 % Steuern sparen und musst in der Immo-GmbH oder Stiftung nur 15,825 % bezahlen - ein steuerlicher Step-Down und eine wirkliche Steuerersparnis von 14,175 %, die sich besonders bei hohen Gewinnen in der GmbH sehen lassen kann.

 

Konzept 3: Die Investition in steueroptimierte Wertpapiere als Unternehmer

Aktien und ETFs sind Geldbäume, die du am effizientesten als Unternehmer nutzen kannst. Kapital schafft dir über die Anlage neues Kapital. Aktienverkäufe unterliegen in der GmbH nur maximal 1,5 % Steuern. ETF-Erträge werden in der GmbH nur mit maximal 11,565 % besteuert. In der Stiftung teilweise sogar noch weniger, da noch günstigere Regeln gelten und es einen Freibetrag von 5.000 Euro pro Jahr gibt.

Über diese Rechtsformen baust du liquides Vermögen auf, das steuerbegünstigt noch mehr Vermögen über den Zinseszins-Effekt schafft. 

Wer noch etwas Kerosin in dieses Feuerwerk aus Vermögensaufbau schütten möchte, der kombiniert die Wertpapier-Investitionen in der GmbH über eine betriebliche Altersvorsorge, die die GmbH einem zusichert.

Das bedeutet, die GmbH verpflichtet sich eine betriebliche Rente an dich als Geschäftsführer ab deinem 67ten Lebensjahr zu bezahlen. Die steuerlichen Auswirkungen von diesem einfachen Papier-Dokument, das du einmal als Privatperson und einmal in der Rolle als Gesellschafter-Geschäftsführer der GmbH unterschreibst, sind absurd.

Die GmbH ist nach Unterzeichnung verpflichtet steuermindernde Rückstellungen für die Rentenverpflichtung zu bilden. Das heißt, sie nimmt Ausgabenposten in die Bilanz auf, die dazu führen, dass der zu versteuernde Gewinn – und damit die Steuer - auf ein Minimum fällt. Der Cashflow der GmbH bleibt aber konstant hoch, da die Rente ja erst in 20 oder 30 Jahren ausbezahlt werden muss. Man verschiebt damit seine Steuerbelastung um 20 bis 30 Jahre in die Zukunft. Denn erst mit Auszahlung der betrieblichen Rente von der GmbH an dich, fällt Steuer an. Gleichzeitig wird dein Steuersatz ab Rentenbeginn wahrscheinlich niedriger als heute sein, was dir neben dem Aufschub tatsächlich Steuern spart.

Aufschub und Ersparnis können je nach Konstellation zu Netto-Ersparnissen von 10.000 bis 20.000 Euro pro Jahr über die nächsten 30 Jahre führen (= 300.000 bis 600.000 Euro Steuerersparnis). Gleichzeitig investiert man diesen Steuernachlass sinnvollerweise in ETFs, die von der GmbH gehalten werden. Damit profitiert man doppelt von der Steuerersparnis der ETF-Erträge in der GmbH und der Pensions-Rückstellungen für die Betriebsrente. Zudem behält man die Kontrolle über das eigene Vermögen und hält es liquide, da die ETFs jederzeit verkauft werden können und hat eine renditestarke und bei diesem langen Anlagehorizont sichere Investition.

 

Konzept 4: „Ignorance-Debt“ und die Maximierung von Humankapital

Ich weiß nicht wo das Konzept „Ignorance-Debt“ ursprünglich herkommt, aber ich habe es von Multimillionär und Unternehmer Alex Hormozi zum ersten Mal gehört.

Die Frage ist: Wenn es möglich ist ein Einkommen von einer Millionen Euro pro Jahr zu verdienen und du selbst verdienst z.B. nur 150.000 Euro, dann kostet dich das „Nicht-Wissen“, wie man einen Jahresgewinn von einer Millionen schafft, jedes Jahr 850.000 Euro. Das sind deine „Ignoranz-Schulden“. 

Wie kannst du diese Diskrepanz abbauen? 

Nur, indem du lernst.

Überträgt man das auf das Konzept des Humankapitals, also der Summe der zukünftigen Einkommensströme, die du über dein gesamtes Leben hinweg erzielen wirst, dann steht die Frage im Raum:

Wie kannst du dich als Asset deutlich wertvoller machen?

Unsere Lernkurven als Unternehmer sind schon meist sehr steil, weil wir berufsmäßig gezwungen sind jeden Tag wieder und wieder neue Probleme zu lösen. Aber wenn deine Lernkurve abflacht und du nur vor dich hin arbeitest, dann gilt es zu investieren. Und zwar in deine Fähigkeiten und dein Wissen. Dein Einkommen ist hochgradig davon abhängig welche Assets du baust und kaufst. Darin musst du besser werden. Nur das reduziert die Distanz, die du zwischen deinem Einkommen und deine Ziel liegen hast. 

Das Schöne ist: Fortbildungskosten, Coachings, Fachbücher, Master-Minds, Beratungen und Seminare sind zu 100 % von der Steuer absetzbar. Dein Wissen und deine Fähigkeit Vermögen zu schaffen, kann dir aber kein Staat der Welt über eine Steuer nehmen.

Das sind deswegen wahrscheinlich die besten Investitionen, die du tätigen kannst. Die Krux liegt nur darin herauszufinden, wer und was dich wirklich weiterbringt und wer dir nur dein Geld mit sinnlosem, gut vermarkteten Infos aus der Tasche ziehen will.

 

Auf die Kombination kommt es an.

Jedes Konzept für sich wird dein Einkommen und dein Vermögen steigern. Nur die Kombination der vier Konzepte schafft aber wirklich großes Vermögen. Egal wohin du auf der Liste der reichsten Menschen der Welt schaust, jeder der sein Vermögen selbst geschaffenen hat, hat mindestens zwei dieser Wege kombiniert.

 

Viel Erfolg.

 

Ein schönes Wochenende wünsche ich Dir.

 

Mit besten Grüßen

Eric Preusche